Pro Audio White Papers

Analoge Summierer
Autor: Gerd Jüngling - Copyright: Alle Rechte vorbehalten
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Das Zeitalter digitaler Harddisksysteme als Kern eines Tonstudios hat die traditionelle analoge Mischtechnik in den Hintergrund gedrängt. Den größten Teil der früheren Vielzahl von Herstellern gibt es nicht mehr; einige übrig gebliebene vegetieren mehr als das sie exisitieren. Der Trend zum praktischen Digitalsystem, der völlige Verzicht auf ein unpraktisches, teures und großes Mischpult, und zuletzt für viele Anwender im wesentlichen die geringen Kosten haben zu diesem Trend geführt, gefördert durch die weltweite Wirtschaftskrise im Medienbereich.

Aber, erstaunlicherweise tendieren immer mehr Anwender zurück zum alten Verfahren, der analogen Mischung. Da das alte, herkömmliche Studiomischpult außerhalb der meist drastisch geschrumpften Budgets liegt, aber auch weil sich Arbeitsumgebung und Blickwinkel durch die DAW's verändert haben, entstand hier ein Bedarf an einem Ersatz für das analoge Mischpult auf einem niedrigen Preisniveau und mit einer Fokussierung auf den wesentlichen Grund für die Anwendung, die klanglichen Eigenschaften hochwertiger analoger Pro Audio Systeme, die selbst beinharten Verfechtern digitaler Audiotechnik nicht verborgen geblieben sind.

Diese Entwicklung führte zu erstaunlichen Produkten, die man vor 10 Jahren nur müde belächelt hätte, weil sich niemand hätte vorstellen wollen seine 2 bis 4 Quadratmeter Mischpult gegen einen Computer und so etwas zu tauschen. Heute sieht es anders aus; es wird nicht getauscht, da der größte Teil der Interessenten für analoge Summierung nie ein Mischpult besaß und viele so etwas auch aus praktischer Erfahrung gar nicht kennen. Sozusagen erfinden wir seit einigen Jahren das Mischpult wieder neu.

Analoge Summierung; dieser Begriff hat sich für diese Gerätegruppe geprägt und stabilisiert, wohl angelehnt an die englische Bezeichnung Summing Box, steht auf der Wunschliste vieler DAW Studios ziemlich weit oben. Dies ist einfach deswegen so, weil die klanglichen Endergebnisse in den meisten Fällen unbefriedigend ausfallen und die Vergleiche mit Vorbildern erkennen lassen, dass es einen gewissen Zusammenhang zwischen Qualität einer Produktion und analogem Equipment gibt. Hier wird zwar oft der Einfluss der Fähigkeiten der Musiker und der Toningenieure vernachlässigt, doch dies war und ist für die Entwicklung von untergordneter Bedeutung. Das die beste Geige in ungeschickten Händen fehl am Platze ist und ein guter Musiker auch aus einem schlechten Instrument etwas gutes herausholt tritt in den Hintergrund gegen die Regel 'ohne gutes Werkzeug keine gute Arbeit' - was ja auch nicht von der Hand zu weisen ist.

Wir wollen hier versuchen einige Hintergründe beim Einsatz solcher Summierer anzusprechen und in Form einer losen Liste die Punkte aufführen die für diese Gerätegruppe wichtig und von Bedeutung sind.

Die Grundidee der analogen Summierung ist es auf jede analoge Regelung zu verzichten und die Signale einfach nur analog zusammenzumischen um die klanglichen Nachteile einer digitalen Mischung zu verhindern. Diese Gerätegruppe hat keine Regler sondern nur Zuweisungsschalter, z. B. für den linken oder rechten Stereokanal, oder für beide, wenn es sich um ein Monosignal handelt. Dabei wird die Mischung selbst komplett im Harddisksystem erstellt und die Ausgänge der DA Wandler der einzelnen Spuren werden mit den Pegeln gefahren, die sich aus den Verhältnis der Mischung ergeben.

Kalibrierte Summierung vs analoge Mischung

Durch die Kalibrierung der Eingangsverstärker und den Verzicht auf Regler und Pan-Pots ist es bei Mischungen aus einem Harddisksystem möglich die Pegeleinstellungen der DAW direkt zu übernehmen, aber trotzdem analog zu mischen.

Die mögliche Alternative erstellt die Mischung rein analog; alle Wandler werden auf möglichst hohen Pegel gefahren und das Harddisksystem wird als eine Art Mehrspurmaschine mit Editiermöglichen verwendet. Hierdurch können sich zusätzliche, klangliche Vorteile ergeben. Die Automationsfunktionen der DAW sind dann allerdings nur noch hinsichtlich von Stummschaltungen nutzbar.

 

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