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Analoge Summierer
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Die größere Lösung für die analoge Summierung

Die größere Lösung analoger Summierung setzt auch ein üppigeres Budget voraus. Betrachtet man die oben gemachten Ausführungen zu den Themen der Verkopplung analoger Regelung mit DAW's und den Möglichkeiten zur analogen Speicherung und Reproduktion von Einstellungen, so ergibt sich für eine analoge Summierer auf komfortablerem Niveau zunächst ein analoges Mischpult konventioneller Art als Lösung. Dieses Mischpult muss mit den gleichen Merkmalen ausgestattet sein, die bei den Summierern beschrieben sind, zusätzlich aber über Bearbeitungsmittel, Gruppenrouting, Vorverstärker und Bearbeitungsmittel verfügen. Während ein Summierer System den Fokus auf die analoge Addition für die Mischung legt, aber die Aufnahme selbst nicht oder nur sehr rudimentät berücksicht, sollte das Mischpult all diese Arbeitsgänge komfortabel abdecken.

Wie schon weiter oben kurz erwähnt aber zwischenzeitlich sicherlich wieder in Vergessenheit geraten, ist die Kopplung der analogen Regler an die Automation der DAW als Lösungsansatz für die Speicherung. Kommen wir also noch einmal auf diese Thematik zurück. Dieses Verfahren hat eine Reihe von Problemen die in erster Linie im System liegen und dadurch auch nicht technisch lösbar sind. Wie schon oben ausgeführt entsteht die Problematik immer durch den Einsatz analoger Bearbeitungsmittel und den beim Einsatz dieser Geräte auftretenden Pegeländerungen, die eine Korrektur des Mischungsverhältnisses erforderlich machen. Tut man dies in der DAW erhält man eine Mischung die nur in Verbindung mit den analogen Equalizern und Kompressoren stimmt, wodurch der Reset-Gedanke, der für viele Anwender sehr wichtig ist, nicht realisierbar ist. Bei Kompressoren regelt man überdies den Eingangspegel des analogen Regelverstärkers und somit nicht den Pegel sondern das Verhalten des Kompressors. Steuert man umgekehrt von der DAW aus die analogen Regler, bleibt die Problematik Reset vollständig erhalten; auch so herum funktioniert es nicht. Dazu kommt, das nun wieder die oben beschriebenen fernsteuerbaren Komponenten zum Einsatz kommen müssen, oder aber Motorregler, die jedoch in einer Qualität mit einer Aussicht auf jahrelangen Betrieb sehr teuer werden. Die Lebensdauer von 10000 Zyklen eines Motorreglers im Preisbereich unter 50 Euro ist deutlich zu wenig für eine Anlage, die in jedem Fall kein Wegwerfprodukt sondern ein Investitionsgut darstellt. Dazu kommt die geringe Geschwindigkeit eines Motorregler; selbst hochwertige Ausführungen benötigen mindestens 100 ms Einstellzeit. Dies entspricht zweieinhalb Time-Code Frames; wer sich in der Filmtechnik ein wenig auskennt, weis das eine Asynchronität von 2.5 Frames bereits eine Katastrophe ist.

Eine weiteres Problem liegt darin, dass es eine ganze Reihe von unterschiedlichen DAW Systemen am Markt gibt, die nur theoretisch kompatible Interface Systeme zur Aussenwelt haben. Das HUI Protokoll ist zwar in den meisten Systemen implementiert, jedoch ist die Geschwindigkeit äußerst gering und die Protokolle unterscheiden von System zu System. Die hier entstehenden Probleme lassen sich auf der Analogseite nicht lösen, es sei denn alle Hersteller einigen sich auf eine gemeinsame Schnittstelle mit ausreichend hoher Geschwindigkeit und daran hat keiner ernsthaftes Interesse.

Alle diese Überlegungen sind aber trotzdem theoretisch, denn dadurch das analoge Bearbeitungsgeräte nicht sinnvoll und vollständig in ihren Einstellungen speicherbar und reproduzierbar sind, bleibt das gesamte System eine unvollständige Krücke.

Hinsichtlich der Automations führen die Überlegungen zum Ergebnis, dass die komplette Abspeicherung und Reproduktion der Einstellungen heute noch weniger Sinn macht als vor 10 Jahren. Wenn dieser Faktor entscheidend ist, hat man die DAW, die dies alles beherrscht. Es ergibt keinen Sinn erhebliche Geldbeträge in ein Verfahren zu investieren, dass bereits digital vorhanden ist und analog nur unvollständig zu realisieren ist und überdies mit Nachteilen einhergeht, die den Sinn der Verwendung analoger Audiotechnik, nämlich die klanglichen Vorteile, in Frage stellen. Damit kommen wir zurück zum guten, alten Mischcomputer für Regler und Mute. Das Arbeitsverfahren sieht damit dann so aus, dass ein zur Kanalzahl des Mischpultes passendes Sortiment von einzelnen Spuren und digitalen Stereo-Vormischungen zum Mischpult geführt wird. Dort wird auf Basis der digitalen Mischung zunächst einfach nur summiert. Im Verlauf der Mischung und beim Einsatz analoger Bearbeitungsgeräte entsteht die Notwendigkeit von Pegelanpassungen, die dann über den Mischcomputer dynamisch und statisch ausgeglichen werden können. Die fertige Mischung läßt sich speichern; damit sind die digitale Basismischung und die analoge Mischung gesichert und reproduzierbar; übrig bleiben die Einstellungen der Bearbeitungsgeräte; ein Kompromiss auf hohen Niveau, zumal der Funktionsumfang eines Produktionsmischpultes den gesamten Arbeitsablauf bei Aufnahme, Editing und Mischung erheblich vereinfacht.

Aus der Palette unserer Mischpult Systeme sind zwei Versionen für diese Anwendung besonders geeignet, das Studiopult 5MT C-Serie und das analoge Surround Mischpult SRC51.

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