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Damit wird bereits der Audioteil schlecht und teuer. Da bei Reset anders als bei der konventionellen Technik und beim Recall, der Regler ja nicht bedienbar ist, kommen nun noch Eingabeelemente und eine Rückmeldung pro Funktion hinzu. Dies können entweder Drehgeber mit LED-Kranz, Up-Down-Tasten mit irgeneiner Art von Display oder etwas vergleichbares sein. Ferner muss es irgendeine Möglichkeit geben, zwischen direkter Bedienung, Speicherung oder Reproduktion zu wählen. Dazu kommt, wie bei Recall, der Steuerrechner mit den sich bis in die hintersten Winkel der Anlage verästelnden, äußerst umfangreichen Interfaces. Diese Problematik hat in der Praxis dazu geführt, dass bei den meisten real existirenden Anlagen nur ein kleiner Teil der Bedienelemente für jeden Eingangskanal vorhanden war und der gesamte Rest sich auf mehr oder weniger unübersichtliche und hakelig zu bediende zentral Eingabeeinheiten verteilte. Die Kosten für eine vollständig parallel Eingabe und Anzeige eines großen Mischpultes würden selbst den Rahmen eines üppigen Budgets sprengen. Das Resultat sind deutlich höhere Kosten als bei den anderen Verfahren, und deutliche klangliche und technische Nachteile. Das Problem, dass die Reproduzierbarkeit auf das Mischpult selbst beschränkt ist, exisitiert hier natürlich auch; zumal die klanglichen Eigenschaften dieser Technik den Anwender dazu verführen deutlich mehr Outboard Geräte einzusetzen - am Ende ist ja immer das Ergebnis entscheidend und nicht der Weg dorthin.
In einer DAW bekommt man alles das gratis dazu; die komplette Abspeicherbarkeit und Wiederherstellung, die sich ganz zwangsläufig als Abfallprodukt ergibt und daher im Gegensatz zur analogen Audiotechnik auch keine zusätzlichen Kosten verursacht. Ist das Audiosignal einmal digital ist der Rest im wesentlichen Software; und die kostet nur einmal Geld und kann dann ohne weitere Kosten reproduziert werden. Die Analogtechnik besteht aus reiner Hardware; jedes einzelene Exemplar erfordert hohe Kosten. Kein Wunder also, dass DAW's nicht nur die analogen sondern auch die digitalen Mischpulte immer mehr verdrängen. Die Kombination aus normalen PC's und Software führt zu niedrigen Kosten, die mit den anderen System nicht annähernd zu realisieren sind.
Die Realisierung analoger Summierer
Welche Möglichkeiten für die analoge Summierung in der Praxis und unter Berückischtigung kleiner und mittlerer Budgets für das Equipment bleiben dann denn noch über?
Wenn die analoge Summierung als so eine Art ergänzendes Effektgerät zur DAW gedacht ist, ergibt sich von selbst, dass die Kosten einige tausend Euro nicht überschreiten dürfen. Dies ist aber bereits für analoge Audiotechnik höchster Qualität beim erfordelichen Funktionsumfang ein eng gesteckter Rahmen. Automationsfeatures oder ähnliches passen hier nicht hinein, oder man endet mit einem Spielzeug, bei dem der Audioteil zu kurz gekommen ist.
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