Qualitätskriterien
Natürlich macht das beschriebene Verfahren, analoge Komponenten an strategisch wichtigen Stellen in die Signalbearbeitung und -mischung einzubinden, nur beim Einsatz wirklich hochwertiger Analogtechnik tatsächlich Sinn - mit einem Billigmixer für 200 Euro wird man den gewünschten Effekt nicht erzielen. Das Motto darf also nicht heißen 'Hauptsache analog', sondern schon eher 'wenn schon, denn schon'. Das qualitative Níveau der eingesetzten Analogtechnik muss so hoch sein, dass weitere Verschlechterungen des Signals ausgeschlossen sind. Konkret bedeutet dies beispielsweise, dass die Betriebsdynamik der Analogkomponenten im gleichen Bereich liegen muss wie die 'reale' Dynamik hochwertiger Wandler, also jenseits von 115 dB.
Auch muss sichergestellt sein, dass die verwendeten Analoggeräte im Tief- und Hochtonbereich möglichst geringe Phasenfehler aufweisen; eine obere Grenzfrequenz von 100 kHz hat sich hier als guter Kompromiss erwiesen. Bei einer Durchlass-Bandbreite von 100 kHz ist der Phasenfehler bei 20 kHz erfahrungsgemäß so klein, dass er sich auch bei mehreren hintereinander geschalteten Geräten nicht negativ auswirken kann. Ein weiteres wichtiges Kriterium ist das Impulsverhalten des Analoggerätes. Natürlich muss die bei einer Übertragungsbandbreite von 100 kHz theoretisch mögliche Slew Rate dann auch ohne Verschleifung, Überschwinger und sonstige unerwünschte Effekte übertragbar sein. Diese genannten Forderungen durchgängig über die gesamte analoge Signalstrecke durchzuhalten, erfordert einen ganz erheblichen zusätzlichen Aufwand, da jede einzelne Stufe hinsichtlich Rauschabstand, Frequenz- und Phasengang sowie Impulsverhalten optimiert werden muss.
Gerade um ein gutes Impulsverhalten tatsächlich über eine längere Audiokette hinweg aufrecht zu erhalten, muss der Entwickler auch an sonst nicht ganz so kritischen Stellen des Signalwegs zusätzliche Maßnahmen ergreifen.
|