Pro Audio White Papers

Grenzen der digitalen Audiotechnik
Autor: Gerd Jüngling - Copyright: Alle Rechte vorbehalten
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erschienen als Artikel im 'Studio Magazin' unter Mitarbeit von Dieter Kahlen


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Wohlgemerkt: Es geht hier nicht in erster Linie um die auf diese Weise reduzierte Dynamik des Signals, sondern um die Tatsache, dass der Klirrfaktor in der Digitaltechnik mit kleiner werdenden Pegeln zu- statt wie in der Analogtechnik abnimmt. Je leiser ein Signal in die Mischung gefahren wird, desto grober werden die 'Treppenstufen' auf der Amplitudenachse, aus denen das Signal später wieder zusammen gesetzt wird, und desto höher ist der dadurch entstehende, wiederum disharmonische Klirrfaktor. Wie relevant und hörbar das in der jeweiligen praktischen Situation werden kann, hängt nicht vom Prinzip ab, sondern von der Zufälligkeit, wie viel Pegel auf der Spur vorhanden ist und mit welchem Pegel sie in die Mischung gelangt. Wenn wir davon ausgehen, dass das wichtigste Distributionsmedium für unsere Produktionen heute nach wie vor die CD ist, so ergibt sich daraus die Notwendigkeit, die Wortbreite unserer Mischung letztendlich doch wieder auf 16 Bit zu reduzieren. Haben wir auf unserem Mix-Bus also beispielsweise eine Auflösung von 32 Bit zur Verfügung, von denen 29 vielleicht tatsächlich genutzt wurden, so bleibt uns nichts anderes übrig, als die unteren 13 Bits des Signals zum Schluss wieder zu entfernen - mit den beschriebenen Konsequenzen für den Klirrfaktor der einzelnen Signale.

Zudem muss die Abtastrate zum Schluss auf die 'krummen' 44,1 kHz umgerechnet werden, und damit handeln wir uns gleich eine ganze Palette neuer potentieller Fehlerquellen ein. Wenn von Beginn einer Produktion an klar ist, dass das Ergebnis eine CD sein wird, ist es deshalb sicher eine gute Idee, von Anfang an mit einer später leichter teilbaren Abtastrate von beispielsweise 88,2 kHz zu arbeiten.

Ob und unter welchen Bedingungen man die negativen Auswirkungen der beschriebenen Problematik in der Praxis tatsächlich hören kann, möchte ich an dieser Stelle nicht beurteilen - es geht hier lediglich darum, mögliche Ursachen für die eingangs erwähnten Vorbehalte gegenüber den klanglichen Eigenschaften digitaler Workstations aufzuzeigen.






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