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Der Fünfband-EQ TM105 beansprucht als einzige unserer Test-Komponenten zwei Modulplätze im Rack. Er entspricht weitestgehend dem Kanalzug-EQ aus der Mischpult-Baureihe MR des Herstellers und kombiniert drei vollparametrische Sweep-Filter in Wien-Brückenschaltung, die schon allein den gesamten Frequenzbereich erfassen, mit zwei zusätzlichen R/C-Filtern in den Randbereichen. Letztere arbeiten mit einer jeweils vierfach umschaltbaren Ansatzfrequenz, die über zwei Drucktasten angewählt wird. Die beiden R/ C-Filter stehen als echte klangliche Alternative zu den Bell-Filtern im Höhen- und Tiefenbereich zur Verfügung. Das High-Filter mit Shelving-Charakteristik eignet sich dabei besonders für das oftmals geforderte, 'seidige' Klangbild ohne störende Artefakte, wie sie mit Glockenfiltern zuweilen auftreten künnen. Auch das L/C-Filter im unteren Frequenzbereich läßt sich wie ein Shelving- Filter einsetzen, ist aber streng genommen als 'Soft Bell' ausgeführt, wie auch das entsprechende Diagramm im Messtechnik-Kapitel belegt. Die unterhalb der Ansatzfrequenz wieder nachlassende Filterwirkung macht oftmals Sinn, um Probleme mit Subsonic-Anteilen des Programms zu unterbinden; oft ist deshalb der Einsatz einer zusätzlichenTiefensperre trotz einer Anhebung im unteren Bereich nicht nötig. Der kompaktere Dreiband-EQ TM107 kombiniert ein vollparametrisches Glockenfilter mit einem weiteren Glockenfilter im Tieftonbereich, das eine umschaltbare Filtergüte aufweist und in der breiteren Einstellung ähnlich wie ein Shelving-Filter nutzbar ist. Die untere Ansatzfrequenz liegt hier bei nur 15 Hz. Für die Höhen besitzt der TM107 ein stimmbares Shelving-Filter mit einer zwischen 6 und 12 dB pro Oktave umschaltbaren Flankensteilheit. Der aus vielen adt-audio-Pulten und den anderen Modulsystemen bekannte VCA-Kompressor TM112 ist auch in der kompakten Form des Toolmod-Systems mit verschiedenen Extras bestückt. Neben einem umschaltbaren Crest-Faktor, der das Ansprechverhalten eines RMS- oder eines Peak-Detektors sowie einen Mittelwert dazwischen simuliert, gibt es den aus dem V700 bekannten Envelope- Regler, der die klirrarme Bearbeitung auch tieffrequenter Signalanteile erleichtert, indem er das Ansprechen des Detektors auf tiefe Frequenzen verändert. Daneben besitzt der Kompressor eine stufenlos einstellbare Softknee- sowie eine abschaltbare Autogain- Funktion, wie wir sie beispielsweise aus den Summenkompressoren der adt-audio Mischpulte kennen. Autogain bewirkt eine automatische Aufholverstärkung in Abhängigkeit von der eingestellten Ratio, mit der die durch den Kompressor zwangsläufig entstandenen Pegelverluste kompensiert werden, sobald das Eingangssignal den eingestellten Schwellwert überschreitet. Auf diese Weise kann der Anwender die klangliche Wirkung des Kompressors unmittelbar mit dem Originalsignal vergleichen, ohne den Pegel manuell nachführen zu müssen. In die Berechnung der Aufholverstärkung fließt dabei auch die Position des Attack- Reglers ein. Zur manuellen Kompensation von Pegeländerungen steht zusätzlich ein Gain-Regler zur Verfügung. Die Regeltätigkeit wird durch eine LED-Kette für die Verstärkungsreduktion mit 5 Segmenten angezeigt. Die Klinkenbuchsen des Kompressors lassen sich zum Einschleifen eines externen Sidechain-EQs verwenden, um beispielsweise einen De-Esser zu bauen.
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