Testberichte über Pro Audio Geräte
und Mischpulte

Modulsystem adt-audio V700
Testbericht der Zeitschrift Studio Magazin

die PDF-Version dieses Tests finden Sie hier:
V700 Testbericht aus der Zeitschrift Studio Magazin
TestV700De.pdf - 2.3 MB oder: TestV700De.zip - 2.2 MB

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Summenkompressor U796U796

Der Summenkompressor U796 ist ein aufwändiger Mastering-Kompressor zur Bearbeitung von Stereosignalen, der in doppelter Modulbreite ausgeführt ist und viele der bereits erwähnten Spezialfunktionen ebenfalls enthält. Limiter, Kompressor und Expander sind als eigenständige, unabhängig zuschaltbare Einheiten ausgeführt; dabei verfügt der Kompressor über ein eigenes VCA-Set. Ein ausgangsseitiger Balance-Trimmer dient zur Kompensation etwaiger Unsymmetrien im Stereobild. Alle drei Sektionen verfügen über eigene LED-Ketten zur Anzeige der Verstärkungsreduktion. Mit Hilfe der Taste Sidechain Insert kann man den Kompressor 'virtuell' vor einen im Signalweg befindlichen Entzerrer schalten, indem man das Signal des EQ-Eingangs parallel auf den Steuerspannungs-Eingang des Kompressors führt. Auf diese Weise ist es möglich, das komprimierte Signal zu entzerren und dennoch den Limiter weiterhin hinter dem EQ anzuordnen. Zusätzlich zum U799 ist die Mastering-Variante mit dem Regler 'Int' ausgestattet, der über eine zweite Steuerspannung eine Mittelwertbildung über eine längere Zeitspanne ermöglicht und damit ähnlich wie ein Leveler oder eine Auto-Release-Funktion arbeitet. Mit dem Regler wird dabei die Rücklaufzeit der Mittelwertbildung eingestellt.

W785 und W796

Der W785 ist ein vollparametrischer, einkanaliger Vierband-Entzerrer mit zusätzlichem, in der Ansatzfrequenz vierfach umschaltbaren Shelving-Höhenfilter. Das Modul entspricht weitestgehend dem Kanal-Entzerrer vollparametrischer Entzerrer W785Stereo Mastering EQ W796aus der Magnum V3-Konsole, dem Topmodell unter den adt-audio-Mischpulten. Als W786 ist der EQ bei gleicher Modulbreite auch in einer Stereo-Variante lieferbar. Alle Bänder erlauben Anhebungen und Absenkungen um +/-24 dB. Besonders erwähnenswert ist hier die Auslegung der beiden untersten Filterbänder Low und MID1, deren untere Grenzfrequenzen bei nur 20 und 40 Hz liegen. Sie ermöglichen im 'Team' beispielsweise eine steilflankige Bearbeitung von Kickdrum und Bass. Das Höhenband arbeitet in der Position 20 kHz als weicher Kuhschwanz-EQ und sorgt für den oft benötigten 'Glanz'; in den restlichen Schaltpositionen 12, 8 und 4 kHz handelt es sich dagegen um ein weiches Glockenfilter.

Der in doppelter Modulbreite ausgeführte W796 ist das EQ-Flaggschiff der Baureihe V700; er wird nur in der Stereo-Ausführung angeboten und wurde speziell für die Bearbeitung fertiger Mischungen im Mastering ausgelegt. Dabei wurden die Stellbereiche der Einzelparameter sinnvoll reduziert, um die präzise Einstellbarkeit auch marginaler Korrekturen zu ermöglichen. Ein Gain- und ein Balanceregler erlaubt es, die bei der Entzerrung entstehenden Pegel- und Balanceverschiebungen zu kompensieren. Alle vier Filterbänder arbeiten vollparametrisch als Glockenfilter. Die 21 Rastpositionen der Frequenzpotis wurden so ausgelegt, dass jede Stufe in etwa einem Ganztonschritt entspricht. Der maximale Gain-Regelbereich der Bänder wurde gegenüber den Modulen W785/786 auf +/-12 dB halbiert. Alle Bänder wurden klanglich auf die im jeweiligen Frequenzgang beim Mastering in der Regel benötigten Funktionen hin optimiert; so besitzt der Höhenbereich einen besonders weichen Charakter, während die unteren Mitten und die Bässe für Festigkeit und Transparenz ausgelegt wurden.

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